Mech Design meistern: Eine Schritt-für-Schritt Anleitung für Anfänger

Mech Design meistern: Eine Schritt-für-Schritt Anleitung für Anfänger

Zieh, Motiv, Stillleben, Zahl

Einführung

Ehrlich gesagt, als ich anfing, Mechs zu zeichnen, war ich komplett überfordert. Ich fragte mich, ob ich jemals gut genug sein würde für die filigranen Details, die mechanischen Komponenten (die auch noch Sinn ergeben mussten) sowie den riesigen Umfang der einzelnen Designs. Doch irgendwann erkannte ich, dass Mech-Design nicht einschüchternd sein muss. Ganz im Gegenteil: Mech-Design kann eine der bereicherndsten Kunstrichtungen sein, weil es Kreativität, technische Fähigkeiten und Storytelling vereint. In diesem Guide zeige ich dir, wie ich Schritt für Schritt von unordentlichen Skizzen zu Designs kam, auf die ich stolz bin. Ob du gerade erst anfängst oder deinen Prozess verfeinern willst. Ich hoffe, dass diese Tipps dich inspirieren, deine eigenen Mech-Designs zum Leben zu erwecken.

Schritt 1: Sei mutig

Eine der wichtigsten Lektionen für mich war, es am Anfang simpel zu halten. Früher habe ich direkt mit den Details anfangen und meine Designs endeten chaotisch und unausgeglichen. Heute starte ich immer mit einer guten grafischen Form. Etwas, das gut aussieht und eine ausgewogene Komposition hat.
Anschließend versuche ich, in meinem Design die Grundformen, wie z.B. (manipulierte) Boxen, Zylinder oder Kugeln zu erkennen. Diese Grundformen helfen mir, die Proportionen und die Pose auszuarbeiten, bevor ich komplexe Details hinzufüge.

Wenn ich z.B. einen Kampfmech zeichnen will, würde ich mit einer menschlichen Silhouette und leicht lesbaren Formen, die Kraft und Stabilität ausstrahlen, beginnen. Die Grundformen sind wie ein Bauplan, der mir eine starke Basis liefert.
Glaub mir, wenn du mit der grafischen Form und Grundformen beginnst, dann wird der Rest so viel einfacher.
Hab keine Angst vor kühnen Formen

Hab keine Angst vor kühnen Formen

Schritt 2: Funktionalität ls Designhaken

Wenn du mit dem Zeichnen von Mechs anfängst, besteht die größte Schwierigkeit darin, dass du dir vorher kein ein Ziel und keine Story für deinen Mech überlegt.

Dabei hilft es sehr, vorher zu überlegen, dass ein Mech mehr als nur eine Ansammlung mechanischer Teile ist - er hat einen eigenen Charakter. Stell dir während der Entwurfsphase die Fragen: Wozu dient dieser Mech? Wer hat ihn erschaffen und warum? Ist es ein kampferprobter Krieger, oder moderner Prototyp?
Unten findest du Beispiele, wie Jonas Minnebo (Artwod-Lehrer) die Funktionalität seiner Mechs mit kleinen Skizzen überprüft und Ideen für deren Funktion und Nutzen entwickelt. Dies ähnelt einem Charakter-Callout-Sheet, aber noch vor dem finalen Design. Du überprüfst sozusagen die Funktionalität deines Designs in kleinen Zeichnungen und hast anschließend mehr Sicherheit bei den Details.
Beispiel aus Artwod Mech Design Lektion

Beispiel aus Artwod Mech Design Lektion

Schritt 3: Mechanische Komponenten „schummeln“

Hier fängt der Spaß so richtig an. Sobald ich die Grundformen habe, beginne ich, mechanische Details und Funktionalität einzubauen. Ich überlege, wie der Mech sich fortbewegen würde.
  • Welche Teile müssen beweglich sein?
  • Wo wären Gelenke für die Bewegung nötig?
  • Wie behält der Mech die Balance?

Diese funktionale Denkweise habe ich im Mech-Design-Kurs von Jonas Minnebo bei Artwod gelernt. Wenn ich zum Beispiel ein Bein entwerfe, füge ich interessante mechanische Gelenke und Panzerplatten zum Schutz wichtiger Bereiche hinzu. Dabei berücksichtige ich aber auch das, was Jonas den "Abstand" nennt, damit die Beine genug Bewegungsspielraum (Abstand) haben, um sich innerhalb ihrer vorgesehenen mechanischen Funktion bewegen zu können.
Grundlagen mechanischer Teile aus dem Artwod Mech Design Lektion

Grundlagen mechanischer Teile aus dem Artwod Mech Design Lektion

Ich denke auch an Details wie Lüftungsöffnungen oder Stromkabel.
Wenn du jemals echte Maschinen analysiert hast, wirst du all diese kleinen aber notwendigen Elemente erkannt haben. Sie in dein Design zu integrieren, macht es glaubwürdiger und verleiht deinem Design Charakter.

Nun, warum "schummeln" wir bei diesen Komponenten? Ganz einfach: Weil sie nur funktional aussehen und nicht tatsächlich funktionieren müssen. Wir sind schließlich keine Ingenieure... Also gib dir viel Spielraum für Fehler, es ist ja nur eine Zeichnung.

Die Cool-Regel ist erlaubt 😎

Schritt 4: Ästhetischer Aufbau

Nun da du die Funktionalität und Story ausgearbeitet hast, musst du dich der Ästhetik widmen.

Denn ein Mech mit derselben Funktionalität und demselben Einsatzzweck kann je nach seiner Umgebung sehr unterschiedlich aussehen.
Und genau hier kommen Referenzbilder ins Spiel!
Um ein überzeugendes und in sich stimmiges Design zu erschaffen, musst du die Referenzbilder zu deinem Vorteil nutzen, damit dein Mech in die Umgebung oder die Welt passt, in der er eingesetzt wird.

Die beiden unteren Bilder sind ein fantastisches Beispiel von zwei identischen Mechs, die völlig anders aussehen, weil sie in sehr unterschiedlichen Umgebungen eingesetzt werden und deswegen eine ganz eigene Ästhetik haben.
Mech mit Ästhetik A

Mech mit Ästhetik A

Identischer Mech mit Ästhetik B

Identischer Mech mit Ästhetik B

Fazit

Mech-Design kann sich zunächst überwältigend anfüllen, aber mit der richtigen Herangehensweise kann es sehr spannend und erfüllend sein. Beginne mit einfachen Formen, beachte die Funktionalität, "schummle" mechanische Komponente als Leitfaden für deine Entscheidungen und erschaffe ein ästhetisches Design mithilfe guter Referenzbilder. Ich bin seit meinem ersten klobigen Mech schon weit gekommen, und vieles davon verdanke ich Jonas Minnebos lehrreichen Tipps und seiner kreativen Philosophie. Wenn ich es kann, dann kannst du es auch. Schnapp deinen Stift, starte mit einfachen Formen und sieh zu, wie deine Mechs zum Leben erwachen!
Autor: Antonio S.
Publiziert: Sep 22, 2025
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